Sigma 50mm F1.4 DG HSM Art Testbericht

Sie ist wohl die bekannteste, wichtigste und meistgelobte Brennweite von allen. Das klassische 50mm Festbrennweite Objektiv hat wohl ein jeder Fotograf, der seinem Hobby bereits länger nachgeht, einmal sein eigen genannt oder tut es noch immer.

Warum ist das eigentlich so?

Das wird sich an dieser Stelle der ein oder andere Fragen und die Antwort ist eigentlich ziemlich simpel:

50mm Objektive kommen mit Ihrer Darstellung sehr nahe an das heran, was wir mit unseren eigenen Augen auch sehen. (Im Bezug auf die Brennweite)
Festbrennweiten zwingen einen, sich intensiver mit dem fotografierten Gegenstand, Tier, etc. auseinanderzusetzen. Man muss sich deutlich mehr bewegen und experimentieren, was meist zu besseren Fotos und außergewöhnlichen Perspektiven führt.

Schön und gut, aber welches ist das richtige?

Wir haben damit festgestellt, dass 50mm Objektive zur Standardausrüstung gehören sollten. Nun stellt sich allerdings die Frage, welches der vielen verfügbaren Objektive die beste Wahl darstellt.

Wie der Titel schon verrät, habe ich mich für das Sigma 50mm F1.4 DG HSM Art entschieden. Und das habe ich nie bereut.

Besser als das „Original“:

Das erste 50mm, das ich mir je zugelegt habe, war natürlich das Original von Nikon. Schließlich ist Nikon für seine gute Qualität bekannt und gebraucht sind die 50mm Linsen ziemlich günstig zu bekommen.

Ich war durchaus begeistert, und habe tolle Fotos mit besagtem Objektiv gemacht, allerdings fehlte es mir schon immer etwas an Wertigkeit. Die geringe Größe hat zwar auch seine Vorteile (passt zum Beispiel sogar in so manche Hosentasche) aber verleitet in Kombination mit der nocht allzu herrausragenden Verarbeitung dazu, das Objektiv weniger vorsichtig zu behandeln.

Auch fehlte mir durch die geringe Größe die Möglichkeit, die Hand am Objektiv als Stütze zu benutzen.

Sigma zeigt wies geht

Also habe ich mich umgehört und viel gelesen und getestet (dass ich damals noch in einem Fotogeschäft als Verkäufer gearbeitet habe, war durchaus von Vorteil). Dabei ist das Sigma 50mm F1.4 DG HSM Art immer stärker in den Fokus gerückt und hat mich nach kürzester Zeit überzeugt. Also, auf ins Geschäft und gekauft.

Bereits beim Auspacken merkt man sofort, dass man keinen billigen China-Schrott gekauft hat. Das Objektiv ist deutlich größer als das Nikon und im Vergleich deutlich schwerer (aber nicht zu schwer!). Das klingt jetzt zwar im ersten Moment negativ, hat aber seine Vorteile.

Durch das Gewicht liegt das Objektiv sagenhaft gut in der Hand, was das ausbalancieren erleichtert. Auch trägt es sehr zum Wertigkeitsgefühl des ganzen bei.

Schlichtweg beeindruckend ist die Verarbeitung. Ist man von Sigma bisher eher viel Hartplastik gewohnt gewesen, so überrascht die Art-Reihe extrem durch die hochwertigen Materialien, die einwandfreie Verarbeitung und das Design.

Größtenteils aus Metall und mit kaum nervigen Ecken und Kanten würde sich das Objektiv sogar in einer Vitrine schon wirklich gut machen. Da wollen wir es aber natürlich nicht haben.

Geniale Bilder

Steckt man das ganze nun noch an eine gute Nikon Kamera (die D750 in meinem Fall) wartet schon der nächste WOW-Effekt.

Die Bilder werden (bei richtiger Handhabung ;)) knackscharf. Auch liefert das Objektiv ein unglaublich schönes Bokeh und hat dank der großen Lichtstärke keinerlei Probleme, wenns einmal etwas dunkler wird.

Gerade für Portraits, lohnt sich das Objektiv dadurch besonders, da man einzigartige Bilder erhält, die auch farblich voll überzeugen können.

Schnell, schneller, Autofokus

Mithilfe eines Schalters am Objektiv lässt sich auch der Autofokus schnell regeln. Der ist übrigens ebenfalls genial. Rasend schnell, nahezu lautlos und fast immer auf dem Punkt, hatte ich bisher keinerlei Probleme damit.

Das manuelle fokussieren fällt ebenso leicht. Das ist dem gut erreichbaren und großen Fokusring zu verdanken, der übrigens wirklich sauber und weich läuft, also nicht hakt oder quietscht.

Nur positiv? Bezahlt Sigma für diesen Beitrag etwa?

Ja und Nein 🙂 zum einen bezahlt Sigma mir hierfür keinen Cent, zum anderen ist mir beim besten Willen kein negativer Punkt zu diesem Objektiv eingefallen.

Selbst die Objektivtasche gehört zu den besten, die mir je untergekommen sind, und das einzige was ich beim besten willen am Objektiv bemängeln könnte, ist dass wenn denn mal ein Kratzer seinen Weg in das robuste Metall finden sollte, ich mich mehr darüber ärgern werde als beim kleinen Nikon-Bruder. Sigma hat hier einfach ganze Arbeit geleistet, und Nikon muss aufpassen, hier nicht abgehängt zu werden.

Preis: um die 600€

Positiv